Die Gerüchte um Kindle 4 waren allesamt falsch, oder - je nach Lesart - beinahe alle richtig. Zunächst einmal gibt es nicht einen Kindle 4, sondern gleich drei verschiedene: Kindle, Kindle Fire und Kindle Touch. Fast jedes Gerücht passt auf mindestens eines der Geräte. Eines jedoch nicht: keines der Geräte kann ePUB. Es sieht so aus, als ob uns das Kindle-eigene Format mitsamt KindleGen (oder für die Mausklicker unter uns: Kindle Previewer) noch eine Weile erhalten bleibt. Mist.

Dafür gibt es aber neue Gerüchte: Der Börsenverein nimmt harte Drogen. Da werden kurzerhand alle eBook-Downloads von (Zitat) "Tauschbörsen, Sharehostern, privaten Websites, Blogs, Foren, ftp-Servern und Newsgroups" pauschal für illegal erklärt. Einigen wenigen Journalisten fällt das auf - das Gros druckt den Quatsch natürlich so. Zum Glück sieht wenigstens der Gesetzgeber das anders: der Download von Hans-Christian Andersens Märchen auf Projekt Gutenberg ist genauso legal, wie die anderen eBooks dort. Das Angebot ist so beliebt, dass Spiegel Online extra einen deutschen Spiegelserver betreibt. Darf ich annehmen, dass zumindest ein paar hunderttausend Downloads von dieser oder ähnlichen Quellen stammt, und somit zwar kostenlos, aber dennoch völlig legal sind? Darf ich annehmen, dass der Börsenverein das weiß? Oh, beinahe hätte ich es vergessen... der Verdacht auf Drogenkonsum im Börsenverein ist rein symptomatisch bedingt. Zu den riesigen Nebenwirkungen fragen Sie Ihr Ärzte- oder Apotheker-eBook - selbstverständich illegal, da kostenlos.

Ach ja, und noch ein Gerücht gibt es. Gut informierte Kreise melden, Digital Coffee habe seinen ersten externen Autor unter Vertrag genommen. Wenn man mich fragt, sollte man Kreisen genauso wenig Glauben schenken, wie anderer Geometrie. Aber es könnte sehr wohl etwas dran sein :)