Ein Industrieller in Afrika, eine ehrgeizige Enkelin, eine Tuaregprinzessin, eine ostpreußische Gräfin, eine knorrige Alte in Irland, eine liebende Pflegerin mit Korkenzieherlocken, eine schrille Texanerin und ein attraktiver geheimnisvoller Mann – sie alle sind durch eine brennende Leidenschaft verbunden: Pferde! Für jeden Einzelnen von Ihnen wird diese zum Schicksal. Und jeder von ihnen ist bereit, alles für diese Leidenschaft zu riskieren.
Der packende Roman von Colin T. Blackstone führt nicht auf den Ponyhof, sondern durch die Sahara, über Irlands grüne Wiesen bis an Schleswig-Holsteins Ostseeküste und begeistert nicht nur Pferdenarren.
Der Autor über das Buch
Wie bei fast allen Schreiberlingen drehen sich meine Geschichten um das, was mich berührt, bewegt und beschäftigt.
Buchstäblich berührt (sanft gestupst oder unsanft getreten), bewegt (über weite Strecken und viele Hindernisse) und beschäftigt (putzen, pflegen, reiten, misten, liebhaben, etc.) haben mich Pferde.
Eigentlich sind Pferde ein einziges Problem. Unhandlich, unmöglich platzsparend unterzubringen, verfressen, krankheitsanfällig und teuer.
Früher, da ging ohne Pferde so gut wie nix. Alexander der Große wäre ohne seinen Bucephalos nicht mal aus Makedonien rausgekommen, jeder Bauer hätte sein Feld mit der Schippe von Hand umgraben dürfen und keine Königin hätte hochherrschaftlich aus ihrer Kutsche winken können. Mal ganz abgesehen von den Lasten, die einfach liegengeblieben wären.
Aber heute? Heute hat das Pferd ausgedient. Trotzdem sollen in Deutschland noch 1,25 Millionen Pferde leben. Warum?
Weil es Menschen gibt, die Pferde lieben. Obwohl sie unhandlich, unmöglich platzsparend unterzubringen, verfressen, krankheitsanfällig und teuer sind. Man hält sie zum sportlichen Vergnügen. Pflegt Traditionen. Freut sich an ihrer Schönheit. Manchmal geht's um Geld oder um Prestige. Aber die meisten Menschen, die Pferde in ihr Leben lassen, lieben sie. Und das haben sie auch verdient.
Um Pferde - und um Menschen, die sie lieben - geht's auch in meinem Buch "Eine Handvoll Wind".
Eine Leserin schrieb:
„Wenn Blackstone ein Pferdebuch schreibt, dann hat das mit Ponyhof nichts zu tun. Dann wirst du entführt. Zu den Tuareg in die Sahara, zu einer knorrigen Alten nach Irland und zu einer strengen Gräfin an der Ostsee. Du lernst die Welt des großen Sports kennen. Und am Ende weinst du.“
Ich muss zugeben: Ich brauchte auch ein Taschentuch, als ich das Ende schrieb. Ein Buch, das keine Gefühle auslöst – beim Autor oder beim Leser – ist nur Altpapier.
„Eine Handvoll Wind“ erzählt vom Wandel. Einem Faktor, den es überall auf der Welt gibt.
Besonders hart davon betroffen sind Völker wie die Tuareg in der Sahara. Kaum jemand kennt die Uran-Stadt Arlit im Niger. 1969 von französischen Bergbau-Konzernen gegründet, leben heute 80.000 Menschen mitten im Nirgendwo, einzig und allein, um Uran abzubauen. Dafür werden Straßen gebaut, riesige Areale mitsamt Brunnen und Wasserlöchern von konzerneigenen Privatarmeen umzäunt und bewacht. Was stört, wird vertrieben. Und die Tuareg stören massiv.
Die Geschichte beginnt in der Sahara. Meine Protagonisten ahnen da noch nicht, wie sehr die Reise durch das Land der Tuareg ihr ganzes Leben beeinflussen wird.
Wer beim Lesen Lust auf mehr Sahara-Feeling hat, kann dabei Musik von Kader Tarhanine oder Tinariwen hören. Dazu Tee mit Minze schlürfen.
Aus einer ganz anderen Welt stammt Ingrid, Gräfin Olowski, auf Gestüt Risby an der Ostsee. Ingrid ist eine Pferdefrau vom alten Schlag. Auch sie kann dem Wandel nicht entfliehen. In „Eine Handvoll Wind“ hat sie gehörig damit zu kämpfen. Nicht nur ihr ewiger Rivale Magnus Jaspersen macht ihr das Leben schwer, auch „Rosa Roseanne“, eine schrille Amerikanerin, die für Ingrid nur der „springende Farbklecks“ ist. Und ihre Tochter, die vor Jahrzehnten mit einem Hippie durchbrannte und nie wieder etwas von sich hören ließ.
In ihrer Jugend war Ingrid eine großartige Reiterin, heute ist sie eine leidenschaftliche Pferdezüchterin und erfahrene Ausbilderin. Nur mit Geld kann sie nicht umgehen.
Deshalb muss diese Lady aushelfen: Amalie-Josefine von Olowski, zwar seit langer Zeit verblichen, aber dennoch in der Lage, das Gestüt zu retten. Wenigstens für einen Moment.
Wie sie das schafft, erfahrt ihr auf Seite 261 in „Eine Handvoll Wind“.
Ich freue mich immer besonders, wenn meine Figuren meine Leser und Leserinnen beeindrucken. Für die Charaktere in „Eine Handvoll Wind“ gab es sogar eine Umfrage, welche die beliebteste Figur ist und ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen:
Auf dem 3. Platz: Elise zusammen mit „Quasimodo“, dem Pferd mit der längsten Zunge der Welt. Elise gefiel besonders durch ihren Mut, ihre Entschlossenheit und die Entwicklung, die sie durchmacht.
Den 2. Platz belegte meine knorrige Irin Lucinda, die im Rollstuhl sitzt, aber durchaus durchsetzungsfähig geblieben ist. Dabei hilft ihr eine Gerte, mit der sie auf jeden Hintern klatscht, der ihr die Sicht versperrt oder sich nicht schnell genug bewegt.
Gewonnen hat Trine, die Pferdepflegerin mit dem großen Herzen. Das freute mich besonders, weil Grooms eine sträflich vernachlässigte Berufsgruppe sind, ohne die im Reitsport nichts funktionieren würde. Das ist auch in meinem Roman nicht anders.
Der Autor
Colin T. Blackstone spricht von sich selbst als „Bücherwurm und Geschichtenerzähler“. Tatsächlich trifft man ihn nie ohne Lesestoff an. Außerdem hat er immer ein Notizbuch dabei.
Seine Inspiration findet er auf Reisen, mit Vorliebe zu vergessenen Orten. Deren Geschichten finden sich in seiner Krimi-Serie um eine Erbenkanzlei und Dent, den Nerd vom Hamburger Kiez wieder. Das Lektorat, dem der Autor ein Manuskript als Loseblattsammlung mit handschriftlich gekritzelten Korrekturen überreichte, verlieh ihm den Titel „Globetrottel“.
Pferde gehören ebenfalls zu Colins großen Leidenschaften. Sein Roman „Eine Handvoll Wind“ erzählt vom Wandel und von Menschen, deren Leidenschaft den Pferden gilt. „Eine 500 Seiten starke Entführung“, hieß es, woraufhin Colin vom „Globetrottel“ zum „Dickbuchschreiber“ avancierte.
Leicht untergeordnet ist die Leidenschaft für Kaffee. Der Treibstoff, den unser Verlag regelmäßig zu liefern hat, damit Colin auch weiterhin Leser und Leserinnen in seine Buchwelten entführt. Das machen wir gern!
Der Autor lebt mit Familie und Viehzeug in Schleswig-Holstein.
Colin schreibt auch auf Facebook: @Colin.T.Blackstone
Rezensionen
„Selten habe ich mir so sehr gewünscht, dass eine Story verfilmt werden möge. Mit der entsprechenden Musik versehen hätte sie das Zeug zum Blockbuster.
Dem Autor gelang es, die Tragik der Tuareg in einer wunderbaren Schlussszene einzufangen.
Eine spannende, anschaulich formulierte und gut recherchierte Geschichte, die dazu animiert, noch viel mehr über die Tuareg herauszufinden. Hat mir sehr gut gefallen!“
„Mir gefallen nicht viele Geschichten über Pferde und Reiter, wahrscheinlich, weil ich selbst lange im Pferdesportbereich gearbeitet habe. „Eine Handvoll Wind“ hat mich aber bis zur letzten Seite mitgerissen. Sehr nah an der Realität, es wird nichts beschönigt, aber die Leidenschaft für Pferde wird trotzdem eher geschürt als kaputt geschrieben. Besonders Elises Entwicklung zeigt die Fragen, die sich jeder Reiter einmal stellen sollte. Über die Handlung will ich nur verraten, dass es unerwartete Wendungen gibt und die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt. Der Schreibstil knippst sofort das Kopfkino an, Personen (Lucinda ist die Beste!) und Pferde wirken, als würde ich sie wirklich kennen. Obwohl es sehr unterhaltsam und flüssig geschrieben ist, regt das Buch zum Nachdenken an. Vor allem der Teil, der in Afrika spielt. Ich finde, das Buch ist mehr für Erwachsene geeignet, als für junge Mädchen und kann auch Lesern gefallen, die mit Pferden nichts zu tun haben.“